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Sprachstörungen


Sprachentwicklunsverzögerungen/-störungen: Die kindliche Sprachentwicklung stellt eine komplexe Gesamtleistung dar. Sie beinhaltet die rasante Zunahme des Wortschatzes, das Erlernen von adäquaten Grammatikkenntnissen, das Erlernen der Laute und des Lautsystems. Hierbei benötigen eine Vielzahl von Kindern therapeutische Unterstützung.

Wie äußern sich diese Störungen/Verzögerungen in der Sprachentwicklung?
  • Unverständliche/undeutliche Aussprache
  • Wenig Äußerungen im Vergleich zu anderen Kindern gleichen Alters
  • Artikulationsfehler (z.B. Vertauschen von Lauten, Auslassen von Silben,...)
  • Unvollständige oder verdrehte Sätze
  • Häufig Defizite in der auditiven Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit


Aphasie: Eine Aphasie ist eine neurologisch bedingte Sprachstörung, die häufig in Folge von Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma und Tumoren auftreten kann. Sie kann alle sprachlichen Modalitäten betreffen. Die Aphasie besteht unabhängig von den intellektuellen Leistungen der Patienten. Aufgrund einer Aphasie kann die Kommunikationsfähigkeit der Patienten leicht bis schwer gestört sein. Daher ist sie häufig mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen selbst und auch ihre Angehörigen verbunden.

Wie äußern sich aphasische Störungen?
  • Wortfindungsstörungen
  • Beeinträchtigung der Grammatik
  • Eingeschränktes Sprachverständnis
  • Defizite in der Aufmerksamkeits- und Konzentrationsspanne
  • Vertauschen von Lauten, z.T. bis zur Unkenntlichkeit des Zielwortes
  • Beeinträchtigung des Lesens und Schreibens

Apraxie: Eine Apraxie ist eine neurologisch bedingte Sprachstörung, die in Folge von Hirnschädigungen auftreten. Die Apraxie beeinträchtigt die Fähigkeit die Sprechbewegungen auszuführen. Es ist eine Störung der Programmierung von Sprechbewegungen.

Wie äußert sich eine Sprechapraxie?
  • Stumme und/oder hörbare Suchbewegungen im Mundbereich
  • Sprechanstrengung und Suchverhalten mit Annäherung an die lautliche Zielform
  • erhöhte Grundspannung
  • stark beeinträchtige Kommunikationsfähigkeit


Stottern: Als Stottern bezeichnet man alle Unterbrechungen des Sprechablaufes, die über die normalen Unflüssigkeiten hinaus gehen. Das Stottern ist aufgrund der schwierigen Kommunikationssituationen im Alltag oft mit einem hohen Leidensdruck für den Betroffenen verbunden.

Wie äußert sich Stottern?
  • Tonisches Stottern: angespannte Artikulation
  • Klonisches Stottern: Laut-, Silben- und/oder Wortwiederholungen
  • Mitbewegungen des Gesichtes, Kopfes, der Extremitäten
  • Veränderung der Sprechatmung
  • Oft fehlender Blickkontakt
  • Vermeidungsstrategien (Umstellung von Sätzen, Satzabbrüche, Vermeiden bestimmter Gesprächssituationen und -partner)

Poltern: ähnlich wie beim Stottern handelt es sich beim Poltern um eine Redeflussstörung mit sehr schnellem, überstürzten Sprechablauf.

Wie äußert sich Poltern?
  • Silben, Wörter oder Satzteile werden ohne Angstgefühl wiederholt, nur in seltenen Fällen entsteht für den Betroffenen ein Störungsbewusstsein
  • Überhastetes Sprechtempo (Auslassungen, Verschmelzungen von Wörtern, ...)
  • Mangelnde Konzentration und Aufmerksamkeit während des Sprechablaufes
  • Störungen im Denk-Sprech-Ablauf

Dysarthrie: Eine Dysarthrie ist eine komplexe neurologisch bedingte Sprechstörung, die in unterschiedlicher Ausprägung mehrere bzw. alle am Sprechen beteiligten Funktionen (Atmung, Stimme, Artikulation, Prosodie/Betonung) betrifft. Es handelt sich um eine Beeinträchtigung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Das eigentliche Sprachsystem (Wortschatz, Grammatik, Lesen und Schreiben) und das Denken sind nicht betroffen. Sie tritt häufig infolge eines Schlaganfalls oder neurologischer Erkrankungen wie Parkinson-Syndrom, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) auf.

Wie äußert sich eine Dysarthrie?
  • Verwaschene, undeutliche Aussprache (vergleichbar mit dem 'Lallen' unter Alkoholeinfluss)
  • Veränderung der Stimme (heiser, leise, rauh oder gepresst)
  • Scheinbar unangemessenes Sprechtempo (erhöht oder verlangsamt)
  • Kurzatmigkeit, zu wenig Luft zum Sprechen
  • Monotone oder abgehackte Sprechweise

Dyslalie: Eine Dyslalie ist eine Sprechstörung, bei der meistens Kinder, einzelne Laute oder Lautverbindungen nicht bilden können. Eine Dyslalie kann verschiedene Ursachen haben. Sie geht häufig einher mit Muskelschwächen der Lippen und Zunge, Zahnfehlstellungen, eingeschränkte Wahrnehmung im Mundbereich und/oder des Hörens.

Wie äußert sich eine Dyslalie?
  • Einzelne Laute werden ausgelassen (z.B. Necke statt Schnecke)
  • Einzelne Laute werden durch einen anderen Laut ersetzt (z.B. Snecke statt Schnecke)
  • Laute werden fehlgebildet (z.B. Lispeln - /s/ wird zwischen den Zähnen gebildet)


Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte (LKG): Bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten handelt es sich um angeborene Fehlbildungen unterschiedlichster Erscheinungs- und Ausprägungsform. Dabei sind Teile der Mundpartie (z.B. Lippen oder Gaumen) während der Schwangerschaft nicht ausreichend entwickelt worden.

Wie äußert sich eine LKG?
  • Im Säuglingsalter können Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme auftreten, da das Saugen nicht möglich ist
  • undeutliche Artikulation, durch entweichende Luft (insbesondere die Laute p, b, k, g, t und d)

Erwachsene Stimmstörungen: Stimmstörungen können organische (z.B. Knötchen, Entzündungen, Lähmungen der Stimmlippe, Veränderungen durch Operationen oder Unfälle) oder funktionelle Ursachen haben. Bei funktionellen Stimmstörungen sind keine organischen Veränderungen erkennbar. Sie stellen die häufigste Form der Stimmstörung dar. Insbesondere Menschen, die beruflich viel Sprechen (wie Lehrer, Call-Center-Mitarbeiter,...) sind häufig von einer funktionellen Stimmstörung betroffen. Eine funktionelle Stimmstörung ist die Folge eines falschen bzw. ungünstigen Stimmgebrauchs (z.B. viel und laut sprechen, zu hohe Tonlage,...).

Wie äußert sich eine Stimmstörung bei Erwachsenen?
  • Eingeschränkte Belastbarkeit der Stimme
  • Belegte, heisere oder gepresst klingende Stimme
  • Räusperzwang (ständiges Räuspern)
  • Fremdkörpergefühl im Hals
  • Sprechanstrengung


Kindliche Stimmstörungen: Ebenso wie bei den Erwachsenen kann auch eine kindliche Stimmstörung organische oder funktionelle Ursachen haben. Schlechte Stimmgewohnheiten (vor allem im Spiel und bei sportlichen Wettkämpfen) können als Hauptursache für kindliche Stimmstörungen betrachtet werden.

Wie äußert sich eine kindliche Stimmstörung?
  • Räusper- und/oder Hustenzwang
  • Laute Sprechweise
  • Heiserkeit
  • höhere oder tiefere Stimmlage als gleichaltrige Kinder
  • Gepresste oder angestrengte Stimmgebung


Laryngektomie: Bei einer Laryngektomie kommt es zu einer totalen Entfernung des Kehlkopfes, aufgrund eines Kehlkopfkarzinoms. Zur Sauerstoffzufuhr wird ein dauerhaftes Tracheostoma (künstlich geschaffene Halsöffnung zur Luftröhre hin) angelegt.

Maßnahmen und Hilfsmittel
  • Stimmrehabilitatives Ziel ist die Erarbeitung einer Ersatzstimme zur Wiederherstellung der vokalen Kommunikationsfähigkeit (Ösophagusersatzstimme)
  • Hilfestellung bei veränderter Atmungssituation
  • Lockerung der eingeschränkten Beweglichkeit des Kopfes durch Narbenzug



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